Die Gründer des Viersener - Tambour - Corps kamen aus dem Katholischen Gesellenverein. Im Jahre 1925, nach Querelen wegen einer Fahrt zum Kolpingtreffen in Köln, traten einige Mitglieder aus und Viktor Hilgers gründete im Haus Brassel das Viersener - Tambour - Corps 1925.

Das Lokal an der Lindenstraße, welches später von der Familie Kreuzer - Pschorr - Bräu übernommen wurde, war das erste Vereinslokal. Auch in der Gaststätte " Zur Deutschen Eiche" wurde unter der Leitung von Engelbert Remmertz fleißig geprobt.

Das Corps konnte schon in seiner Frühzeit große Erfolge verzeichnen. Unter anderem holten die Spielleute bei einem Wettstreit die "goldene Windmühle" der Stadt Dülken. Diese Plakette befindet sich auch heute noch im Vereinsbesitz.

Im Jahre 1933 verließ Viktor Hilgers das Corps. Gründe hierfür waren unter anderem die beginnende nationalsozialistische Zeit und die damit verbundene parteiliche Uniformierung, der er nicht zustimmen wollte.

1934/1935 nannte sich der Verein "Infanterie Corps Viersen"; zu dieser Zeit bestand das Corps aus folgenden Mitgliedern:

Tambourmajore: August Tuppen, Josef Brenkers, Hans Sauren?
Flötisten: August Pütter, Josef Pütter, Jakob Beyertz, Christian Jatzen?
Trommler: Willi Siegers, Josef Lemmen, Heinrich Chambier, Josef Haas

Im Stillen jedoch wurde der Name Viersener - Tambour - Corps unter der Stabsführung von "Sure Schäng" weitergeführt. 
Es folgten die schweren Jahre des Krieges und nicht alle Spielleute kehrten zurück.

Im Jahre 1948 hatte Hans Sauren eine Anzeige in der Zeitung aufgegeben, worauf sich wieder einige "alte" Spielleute meldeten. Im Haus Brassel trafen sich:?
Hans Sauren, Josef Haas, Heinrich Pimpertz, Johannes Beckers, Heinz Beckers und Theodor Nilgens.

Das Viersener - Tambour - Corps konnte wieder anfangen zu proben und zur musikalischen Gestaltung von Festen beitragen. Monatlich wurde an Wettkämpfen teilgenommen. Pokale und Ehrenpreise in großer Zahl zierten bald das Vereinslokal. Trotz Wirtschaftswunder war die Kasse oft leer und so musste eine Wanduhr, die bei einem Wettstreit in Neviges gewonnen wurde verkauft werden, um Zubehör zu kaufen.

"Die blauen Jungs" aus Viersen, wie das Viersener - Tambour - Corps oft liebevoll genannt wurde, begeisterten durch ihr Können und Auftreten viele Zuschauer bei Schützenfesten, Dorffesten und Wettstreiten weit über die Grenzen der Stadt Viersen hinaus. Aus Anlass der Feier "100 Jahre Stadt Viersen" im Jahre 1956 stand das Viersener - Tambour - Corps gemeinsam mit dem Polizeicorps Düsseldorf vor der Remigiuskirche und spielte vor tausenden begeisterten Zuschauern den großen Zapfenstreich.

Im Jahre 1974 kamen die ersten Mädchen in den Verein. Dieses einschneidende Ereignis beruhte jedoch ursprünglich auf einem Missverständnis, da „der Neue“ aus Duisburg sich als Mädchen entpuppte. Die Familie war neu zugezogen und die Eltern fragten, ob ihr Kind beim VTC mitspielen durfte. Es habe schon in Duisburg einem Spielmannszug angehört. Über neues Blut in den Reihen der Spielleute war man schon von jeher dankbar und da schon Erfahrung bestand, nahm man „Andreas“ Aust in die Reihe der Spielleute auf. Wie groß war aber dann der Schreck, als sich „Andreas“ dann plötzlich in Andrea verwandelte. Ein Mädchen als „Spielmann“ – das hatte es in all den Jahren beim Viersener Tambour Corps noch nie gegeben. Da man aber schon über die Aufnahme abgestimmt hatte, durfte Andrea weiterhin mitspielen.

Heute kann man ohne Übertreibung sagen, dass dieses Missverständnis ein großer Glücksfall für das Corps gewesen ist, denn ohne das Mitwirken von zahlreichen weiblichen Spielleuten, wäre es das ein oder andere Male schlecht bestellt gewesen um den Fortbestand des Vereins.

Nicht nur Schützen- und Heimatfeste waren bald ohne die Mitwirkung des Viersener - Tambour - Corps undenkbar geworden, sondern auch viele Martinszüge zogen nach den klängen der Instrumente des Vereines. Große und kleine Martinsvereine und auch Kindergärten werden heute noch von den Mitgliedern des Vereines musikalisch begleitet.

Seit Beginn des Kinderkarnevalszuges, zuerst bei den „Roahser Jonges“, später dann auch im gesamtstädtischen Karneval, war und ist das Viersener Tambour Corps stets dabei. Und seit einigen Jahren sind wir auch fester Bestandteil des Rosenmontagszuges in Süchteln. Hier und im Viersener Tulpensonntagszug fungiert das Corps als direkte musikalische Begleitung des jeweiligen Prinzenwagens. In der übrigen Zeit begleiten wir stets die Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen als Regimentsmusikzug. Hierbei gehören vor allem diverse Einmärsche in die Säle des Viersener Karnevals als auch die musikalische Begleitung beim Hoppeditzerwachen am 11.11. und beim Sturm auf das Viersener Rathaus auf Altweiberdonnerstag zu den Hauptaufgaben.

Kleine und große Quengeleien und Streitigkeiten, wie sie in jedem Verein einmal vorkommen, konnten dem Vorstand und dem heutigen 1. Vorsitzenden, Andre Schiffer, seit 1977 im Verein tätig, sowie den Spielleuten nicht abhalten, das Corps weiter zu führen. Durch über das Vereinsleben hinausgehende Freundschaften gelingt es immer wieder die notwendige Kameradschaft hoch und somit auch das Corps am Leben zu halten.